Zwei Pflichtspiele hat der BBC Coburg in diesem Kalenderjahr noch vor der Brust, angefangen mit dem Frankenderby am kommenden Samstagnachmittag bei der VR-Bank Würzburg Baskets Akademie, die nach drei Wochen Pause gegen die Vestestädter wieder in der Spielbetrieb einsteigt. Spielbeginn in der tectake ARENA Würzburg ist um 15 Uhr. Auch diese Begegnung wird wie gewohnt live und kostenlos auf dem Sporteurope.TV-Account des BBC zu sehen sein.
Tabellenvorletzter vs. Tabellenerster lauten die Vorzeichen für das fränkische Derby zwischen dem Nachwuchs der Würzburg Baskets und dem BBC, das gleichzeitig auch den Abschluss der ersten Saisonhälfte für beide Mannschaften bildet. Mit neun Siegen zu zwei Niederlagen weilen die Coburger trotz der am Ende etwas zu hoch ausgefallenen Heimniederlage gegen Ulm im Topspiel weiterhin an der Spitze der ProB Süd. Keineswegs zu erwarten war eine solche Platzierung vor der Saison. Während das Team von Headcoach Patrick Seidel im Vorjahr den Einzug in die Playoffs noch um Haaresbreite verpasste, wollen es die Coburger in dieser Spielzeit selbst in der Hand haben, an der Endrunde teilzunehmen.
Kracher-Nachverpflichtung als Hoffnungsschimmer
Für den fränkischen Rivalen aus Würzburg, der die Hauptrunde der abgelaufenen Saison noch auf Tabellenplatz fünf abschloss, läuft die diesjährige Spielzeit bisher alles andere als erfolgreich. Platz zwölf, die wenigsten Punkte im Schnitt (72 Punkte), die schlechteste Quote aus dem Zweipunkt-Bereich (45 Prozent) und nur zwei Siege aus elf Spielen stehen für die Mannschaft, die wie schon in den Vorsaison von BBL-Legende Alex King trainiert wird, bislang zu Buche. Beide Erfolge fuhren die Baskets allerdings vor heimischem Publikum in der tectake ARENA ein. Neben einem 94:89-Sieg gegen den Tabellenletzten aus Erfurt konnten die Würzburger auch die Oberhaching Tropics, die für die erste Saisonniederlage des BBC verantwortlich waren, mit 101:92 bezwingen. Doch bereits seit vier Partien wartet die Baskets Akademie, die mit 20 Turnovern pro Spiel auch am häufigsten den Ball herschenkt, auf ein Erfolgserlebnis.
Auf die derzeitige Niederlagenserie und eine generell unzufriedenstellende Tabellenplatzierung reagierten die Verantwortlichen der Unterfranken diesen Dienstag mit einem Neuzugang, der es in sich hat. Mit dem 24-jährigen Jason George kommt ein ehemaliger BBL-, EuroLeague- und deutscher Nationalspieler an den Main. Nach dem Absitzen seiner zweijährigen Dopingsperre unterschrieb der 2,02 Meter große Forward Ende August einen Kontrakt beim Ligakonkurrenten aus Leitershofen, doch eine im Vertrag verankerte Ausstiegsklausel machte einen vorzeitigen Abschied von den Kangaroos möglich. In Würzburg erhält George ein Arbeitspapier bis 2028 und soll perspektivisch das BBL-Team der Baskets verstärken. Zunächst wird er aber weiter über die ProB an die erste Mannschaft herangeführt. Ob er beim Frankenderby am Samstag schon im Kader stehen wird, ist unklar, aber sehr wahrscheinlich. Beim Aufeinandertreffen mit Leitershofen Mitte Oktober hatten die Coburger bereits das Vergnügen mit dem einstigen Münchner Top-Talent. Den 77:69-Erfolg des BBC konnte George trotz seiner 21 Punkte bei sieben von zehn Würfen aus dem Feld zwar nicht verhindern, erwies sich aber als der bei weitem gefährlichste Schütze der Kangaroos.
Gegen Leitershofen schafften es die Vestestädter unter anderem, das Duell an den Brettern für sich zu entscheiden, was ihnen am vergangenen Wochenende bei der 71:87-Pleite gegen Ulm nicht gelang. Ganze 14 Offensiv-Rebounds sammelte die OrangeAcademy ein, weshalb es für den BBC an diesem Samstag gilt, ebenfalls ein Augenmerk auf das Ausboxen am eigenen Korb zu legen. Damit sich das gleiche Schicksal nicht noch einmal wiederholt, will Coburgs Leo Ćosić dafür sorgen, dass Würzburg deutlich weniger zu zweiten Wurfchancen kommt als die Schwaben. Der Big Man sieht trotz der aktuellen Tabellensituation der Baskets dennoch viel Qualität in deren Reihen: „Würzburg ist ein sehr junges Team mit vielen Talenten, die den Sprung in die BBL schaffen wollen. Zurzeit stehen sie zwar in der Tabelle weiter unten, was aber nichts über ihre Fähigkeiten auszusagen hat. Sie werden deshalb alles daran setzen, um uns das Leben so schwer wie möglich zu machen. Darauf müssen wir vorbereitet sein und versuchen, unsere Stärken wieder vermehrt auszuspielen. Sollte uns das gelingen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir aus der Niederlage gegen Ulm umso stärker zurückkommen.“


