Vor 1000 Zuschauern in der HUK-COBURG arena musste der BBC Coburg gegen den FC Bayern Basketball II die zehnte Saisonniederlage hinnehmen. In einer über die fast gesamte Spielzeit hinweg ausgeglichenen Partie waren es im Schlussviertel die Münchner, die den entscheidenden Punch setzen konnten. Topscorer der Coburger wurde Center Ben Diederichs, der mit 27 Punkten und elf Rebounds wie schon in der Vorwoche ein Double-Double auflegte.
Nach der Pleite gegen den Tabellenletzten war BBC-Cheftrainer Patrick Seidel vor allem über den defensiven Auftritt seiner Mannschaft verärgert: „Unsere Pick-and-Roll-Defense war in der ersten Halbzeit schon schlecht, in der zweiten Hälfte wurde es ein bisschen besser, aber so richtig ins Spiel gefunden haben wir da überhaupt nicht. Dann auch zu wissen: Welcher Spieler ist der Werfer, wo wollen wir hingehen, wann wollen wir switchen, das war heute einfach nicht gut defensiv. Unsere Kommunikation, die dann dazu führt, dass wir einfach Sachen vergessen oder nicht machen oder einer macht‘s und zwei vergessen es, war einfach nicht toll. Defensiv haben wir das Spiel ganz klar verloren, offensiv war unsere Wurfauswahl und unser Finishing nicht gut und daraus haben wir uns dann zu viele einfache Körbe gefangen. Diese drei Dinge waren es: Pick-and-Roll-Defense, wissen, wo die Werfer sind und vorne unsere Wurfauswahl und das Finishing.“
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste aus München, die nach gut zweieinhalb Minuten schnell mit 2:9 führten. Nach einer frühen Auszeit fanden die Vestestädter im Anschluss vor allem offensiv besser ins Spiel. Ein zwischenzeitlicher 12:0-Run Mitte des ersten Viertels brachte den BBC in Führung. Doch Münchens Point Guard Amar Licina verkürzte mit Ablauf der Uhr auf 20:19 nach den ersten zehn Minuten. In einem offensiv auf beiden Seiten recht ansehnlichen zweiten Viertel konnte sich kein Team so wirklich absetzen. Bei den Bayern übernahm Flügel Dominik Dolic nun mehr Verantwortung und setzte immer wieder seine Mitspieler aus dem Pick-and-Roll heraus in Szene. Die Coburger Antwort darauf lautete Tobias Rotegaard. Der Norweger erzielte alle seine elf Punkte, darunter drei Dreier, im zweiten Viertel. Den Schlusspunkt markierte Zach Hinton ebenfalls per erfolgreichen Dreipunktewurf zum 46:45-Pausenstand.
Nach der Halbzeit verblasste die offensive Durchschlagskraft auf beiden Seiten wieder und das Spiel entwickelte sich mehr und mehr zu einem wahren Schlagabtausch. Tatsächlich gelang es dem BBC, sich zeitweise nach einem Dreier von Kapitän Nico Wenzl bis auf sieben Punkte abzusetzen (62:55). Aber die Bayern ließen sich nicht abschütteln und mit 64:64 ging es ins Schlussviertel. Dort blieb das Spiel zunächst weiter eng und alles steuerte auf eine spannende Crunchtime hin (73:73). Doch die bekamen die Zuschauer in der HUK-COBURG arena nicht zu sehen. Denn der BBC traf nun vermehrt an beiden Enden des Feldes schlechte Entscheidungen, die die Münchner in Person von Nikolas Sermpezis (16 Punkte) und Dominik Dolic (20 Punkte) eiskalt bestraften. Nur noch fünf Zähler konnten die Vestestädter in den letzten sechs Minuten erzielen, während das Münchner Guard-Duo zusammen 15 Punkte auflegte und somit das Spiel zugunsten der Bayern entschied.
BBC Coburg:
Ludwig, Höllerl 2, WENZL 7 (6 Assists), Herzog 10, Karioui, DIEDERICHS 27 (11 Rebounds), Günther, ROTEGAARD 11 (6 Rebounds), HINTON 11, STEPHAN 10
Mit Blick auf den Spielplan hat der BBC nun genug Zeit, um die richtigen Lehren aus der unnötigen Niederlage zu ziehen. Denn erst am 01.03. steht für die Mannschaft von Patrick Seidel die nächste Aufgabe auf dem Zettel. Dort treten die Coburger auswärts bei den SKYLINERS Juniors aus Frankfurt an.