Coburger können den Meister nicht stürzen

Coburger können den Meister nicht stürzen

In einer offensiv geprägten Partie unterlag der BBC Coburg am 23. Spieltag der ProB Süd bei den Dragons Rhöndorf mit 104:97. Besonders die schläfrige erste Halbzeit kostete die Vestestädter die Chance auf einen besseren Ausgang im Duell der beiden Playoff-Anwärter. Topscorer des BBC wurde Kapitän Nico Wenzl mit 21 Punkten.

Für Coburgs Headcoach Patrick Seidel waren vor allem die zu vielen defensiven Unkonzentriertheiten im ersten Durchgang für die Niederlage ausschlaggebend: „Wir haben defensiv in der ersten Hälfte extrem schlecht begonnen. Unsere Pick-and-Roll-Defense war wirklich nicht gut, wodurch Rhöndorf viele offene Würfe bekommen hat. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auf Zone umgestellt, was uns auch den Run gebracht hat und wodurch wir rangekommen sind. Auch der Switch zurück auf Mann-Mann-Verteidigung hat gut funktioniert. Da haben wir die verschiedenen Verteidigungsvarianten genutzt, um ins Spiel zurückzukommen. Danach hatten wir ein wenig Pech, aber wenn wir am Anfang nicht so unkonzentriert gewesen wären, hätten wir die Partie auch gewinnen können. Schlussendlich müssen wir da defensiv einfach über die vollen 40 Minuten einen besseren Job nächste Woche. Offensiv haben wir den Ball ganz gut bewegt, das müssen wir beibehalten. Von daher gibt’s auch positive Sachen, die wir mitnehmen können, aber defensive Fehler haben uns ganz einfach das Spiel gekostet.“

Ohne den erkrankten Marlon Stephan erwischten die Coburger den besseren Start. Schnell führten die Vestestädter mit 4:12. Doch nach gut vier Minuten Warmlaufzeit kam die talentierte Offensive der Dragons so langsam in Fahrt. 13 Zähler erzielte die Mannschaft rund um den Ex-Coburger Danas Kazakevicius in gut zwei Minuten und übernahm so erstmals die Führung (17:16). Den Dragons gelang es, sich in der Folge einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten, aber der BBC blieb zunächst noch in Schlagdistanz und hielt das Tempo in der Offensive weiter mit. Tim Herzog verkürzte Anfang des zweiten Viertels sogar auf 34:32. Doch nach und nach machten sich defensiven Anfälligkeiten der Coburger zunehmend auch im Ergebnis bemerkbar. Vorne fielen die Würfe nicht mehr in der Regelmäßigkeit wie noch zu Beginn des Spiels und hinten bekamen die Vestestädter zu selten den Fuß in die Tür. Durch einen 10:1-Lauf setzte sich Rhöndorf zweistellig ab und baute die Führung infolgedessen weiter aus. Ganze 59 Zähler brachte die nach Punkten gemessen drittbeste Offensive der Liga zur Halbzeit aufs Scoreboard (59:43).

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte blieb das Bild unverändert. Doch nach einer Auszeit Mitte des dritten Viertels fanden die Schützlinge von Patrick Seidel offensiv wieder ihren Rhythmus. Besonders Tobias Rotegaard sorgte in dieser Phase mit drei Dreiern dafür, dass der BBC den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich verkürzte (74:67). Mit acht Punkten Differenz ging es in den Schlussabschnitt, da die Coburger auch in der Verteidigung nun zu Stops kamen. Das änderte sich aber mit dem Start in die letzten zehn Minuten. Rhöndorf versuchte sein Glück nun vermehrt von außen und das auch erfolgreich. Vor allem Kelvin Omojola und der letztjährige Finals-MVP Antonio Pilipovic trafen ihre Würfe. Doch wie in Viertel Nummer eins konnte der BBC offensiv mitgehen, kam jedoch nicht entscheidend heran. Als die Partie eine Minute vor dem Ende beim Stand von 100:90 schon so aussah, als wäre sie entschieden, brachten sich Coburger durch zwei Freiwürfe von Tobias Rotegaard, einem Jumper von Tim Herzog und einem Dreier von Nico Wenzl tatsächlich innerhalb von 30 Sekunden noch einmal auf 102:97 heran, allerdings vergebens. Weiter konnten die Vestestädter nicht mehr verkürzen, da die anschließenden Versuche des Norwegers und von Coburgs Kapitän nicht den Weg in den Rhöndorfer Korb fanden.

BBC Coburg:

Ludwig, Höllerl 4 (4 Assists), WENZL 21 (6 Assists), HERZOG 10 (5 Rebounds), Karioui 2, DIEDERICHS 20 (10 Rebounds), Günther 1, ROTEGAARD 19 (8 Assists), HINTON 20 (9 Rebounds)

Trotz der bitteren Pleite beim Meister hat der BBC in den verbleibenden drei Saisonspielen weiterhin die Chance, sich für die Postseason zu qualifizieren. Das kommende Heimspiel gegen die OrangeAcademy Ulm am nächsten Sonntag, den 30.03. ist dabei von enormer Bedeutung, denn beide Teams befinden sich mitten im Kampf um eines der letzten Tickets für die Playoffs.