Trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle verpasste der BBC Coburg vor über 1000 Zuschauern in der HUK-COBURG arena die Überraschung gegen die RheinStars Köln nur knapp. Gegen den aktuellen Vizemeister unterlagen die Vestestädter in einem von beiden Seiten intensiv geführten Spiel am Ende mit 74:81. Topscorer des BBC wurde wie schon in der Vorwoche Forward Nico Höllerl mit 20 Zählern.
Obwohl die Coburger Chancen auf die Playoffs durch die Niederlage gesunken sind, fand Cheftrainer Patrick Seidel nach der Partie viele lobende Worte für seine Schützlinge: „Ich bin, auch wenn wir verloren haben, sehr zufrieden mit unserem Auftritt, vor allem mit unserer kürzeren Rotation. Jeder, der auf dem Feld war, hat Intensität gebracht. Wenn wir mit der Intensität die gesamte Saison spielen, würden wir vielleicht ganz woanders stehen. Dementsprechend bin ich zufrieden und echt stolz auf die Mannschaft, dass sie dann im Spiel auch noch einmal einen Step nach vorne gemacht hat, dass alle Selbstvertrauen in sich und ihre Teammates hatten und defensiv die Sachen umgesetzt haben, die wir uns vorgenommen hatten. In den letzten zwei, drei Minuten haben wir uns dann mit ein paar Ballverlusten nur einfach nicht belohnt, das ist natürlich schade. Jetzt fahren wir nach Würzburg und versuchen dort im letzten Hauptrundenspiel noch einmal alles rauszuholen. Noch sind wir im Spiel.“
Aufgrund der Verletzungen von Forward Sean Ludwig, Kapitän Nico Wenzl und Center Ben Diederichs standen gleich fünf NBBL-Spieler im Coburger Aufgebot. Dazu gesellte Point Guard Adrian Petkovic, der wegen eines spielfreien Wochenendes des Kooperationspartners aus Bamberg mit von der Partie sein konnte. Mit ihm in der Starting Five gestaltete der BBC die Begegnung mit dem Tabellenzweiten von Beginn an auf Augenhöhe und hielt offensiv mit den Gästen aus der Domstadt mit. Nach einem quasi ausgeglichenen ersten Viertel (20:22) gelang es den RheinStars in den zweiten zehn Minuten besonders, ihre Vorteile unter dem Korb auszuspielen und dadurch vermehrt einfache Punkte am Brett zu erzielen. So konnten sich die Kölner zeitweise bis auf zwölf Zähler absetzen, ehe Zach Hinton und mit der Halbzeitsirene Rückkehrer Adrian Petkovic auf 36:44 aus Sicht der Vestestädter stellten.
Auch nach der Pause blieb das Bild zunächst unverändert: Köln kontrollierte das Spiel, ohne sich dabei entscheidend abzusetzen, während der BBC nicht wirklich in Schlagdistanz kam. Nach einem Dreier des an diesem Abend treffsicheren Michels auf Seiten der RheinStars betrug der Rückstand aus Coburger Sicht kurz vor Ende des dritten Viertels wieder 13 Zähler (48:61). Doch nach einem Motivationsschrei von Zach Hinton, der in der gesamten Halle zu hören war, ging ein Ruck durch die Mannschaft von Patrick Seidel. Die Vestestädter starteten, angeführt von Nico Höllerl, Zach Hinton und Youngster Julian Günther, einen viertelübergreifenden 12:0-Lauf. Die neu gewonnene Intensität in der Defense übertrug sich auch auf die Offensive. Mit Energie, Leidenschaft und dem Glaube an die eigene Stärke erarbeiteten sich die Coburger ihre Punkte auch unter dem Korb und gingen tatsächlich sechs Minuten vor Schluss durch Center Abdul Karioui seit dem ersten Viertel wieder in Führung (66:65). Doch ausgestattet mit der Abgezocktheit einer Spitzenmannschaft brachten die Kölner nach einer Auszeit den Ball wieder vermehrt dahin, wo sie dem BBC über das gesamte Spiel hinweg am meisten weh getan haben – nämlich zu ihrem Big Man Björn Rohwer ans Brett. Dazu versenkte Luca Michels zwei weitere Dreier in der Crunchtime, die dafür sorgten, dass die RheinStars die Coburger auf dem nötigen Abstand halten konnten und das Spiel schlussendlich über die Zeit brachten.
BBC Coburg:
Ludwig dnp, HÖLLERL 20 (4/6 Dreier), Geiger dnp, HERZOG 6 (5 Rebounds), Karioui 6 (5 Rebounds), Mota, Günther 3, PETKOVIC 8 (4 Rebounds), Lippe dnp, ROTEGAARD 11 (5 Assists), HINTON 18 (7 Rebounds), Stephan 2 (6 Assists, 5 Rebounds)
Im letzten verbleibenden Saisonspiel beim Nachwuchs der Würzburg Baskets am kommenden Samstag (12.04.) benötigt der BBC Coburg nun einen Sieg und gleichzeitig Schützenhilfe in den anderen Hallen, um noch eine Chance auf die Postseason zu haben.