BBC COBURG vs. BROSE BAMBERG 71:108 (29:52)
Im Frankenderby unterlag der BBC Coburg dem neunmaligen deutschen Meister Brose Bamberg am Donnerstagabend mit 71:108 (29:52). Den Hausherren war die Motivation von der ersten Minute an anzusehen, den Klassenunterschied konnte man aber nur im dritten Viertel egalisieren. Nach der Halbzeit hielt der BBC Schritt und bot den Gästen aus der Domstadt die Stirn. Einen tollen Einstand lieferte der US-Amerikaner William Vedder im Dress der Coburger und wurde mit 19 Punkten bester Werfer des Spiels. Bei Brose Bamberg war Gabriel Chachashvili mit einem Double-Double aus 14 Punkten und 10 Rebounds am Effektivsten. Sechs Spieler der Domstädter punkteten zweistellig.
Für beide Teams war es das erste Testspiel der neuen Saison und für Coburgs Trainerin Jessie Miller und Bambergs Coach Oren Amiel eine tolle Gelegenheit, vor knapp 900 Zuschauern in der HUK-Coburg arena bei bester Stimmung die Mannschaften in Augenschein zu nehmen. Jessie Miller schickte zu Beginn Joaquin Carrasco, Tyreese Blunt, Sven Lorber, William Vedder und Jannis Sonnefeld auf den Court, bei Bamberg bestand die Starting Five aus Justin Wright-Foreman, Kevin Wohlrath, Vaidas Kariniauskas, Gabriel Chachashvili und Patrick Heckman. Chris Sengfelder und Jaromir Bohacik fehlten bei den Bambergern.
Die Partie begann für beide Teams holprig bei der Wurfausbeute. Coburg gelangte erstmals durch einen Freiwurf von Sonnefeld sowie einen Korbleger durch Vedder zu Zählbarem. Nach drei Minuten führte Bamberg mit 3:4. Bereits im ersten Viertel wechselten die Coaches munter durch, um verschiedene Rotationen zu testen. Die Hausherren fanden offensiv noch die richtigen Antworten, weil Vedder erfolgreich abschloss, gegen Ende des Anfangsdurchgangs konnte sich Bamberg dann aber auf 9:19 absetzen.
Bamberg zog mit Dreier-Gala davon
Bambergs Patrick Heckmann läutete das zweite Viertel mit einem Dreier von der Grundlinie ein und Brose zog weiter davon. Sein Teamkollege Spencer Reaves tat es ihm gleich und es stand 11:25. Und auch Kevin Wohlrath, Justin Wright-Foreman und Solomon Young wollten noch beweisen, dass sie von draußen treffsicher sind und bauten mit Dreiern die Bamberger Führung auf 18 aus. Insgesamt konnte sich die Dreierquote der Domstädter mit 45 Prozent sehen lassen. Jessie Miller war ob des Schützenfestes der Gäste bedient und rief ihre Jungs zur Auszeit rein. Im zweiten Viertel gab Coburg aber 33 Punkte an den Bundesligisten ab, zur Halbzeit lag der BBC mit 29:52 hinten.
BBC mit Schwung aus der Pause
Deutlich besser lief es für Coburgs Basketballer dann nach dem Seitenwechsel. Vedder kam mit Energie aus der Kabine und stopfte den Ball zum 31:54 (23.) in den Korb. Auch am offensiven Brett ging der Forward aus Washington D.C. beherzt zur Sache, verwertete den Rebound zu Punkten und wurde obendrein mit einem Bonusfreiwurf belohnt.
Jannis Sonnefeld und Leon Bulic, die beide mit einer Doppellizenz ausgestattet sind und in der kommenden Saison sowohl für Coburg als auch für Bamberg auflaufen können, wechselten in der Halbzeit das Trikot. Sonnefeld spielte in der ersten Hälfte für Coburg und dann für Bamberg, bei Leon Bulic war es genau umgekehrt. Tyreese Blunt, der ebenfalls eine derartige Doppellizenz hat, spielte am Donnerstag aber durchgängig für den BBC und kam dabei auf 10 Punkte, 5 Rebounds und 4 Assists. Im Spiel konnte Schönbeck mit einem Dreier auf 47:63 aus Sicht der Hausherren verkürzen. Neuzugang Adrian Petkovic stellte mit zwei verwandelten Freiwürfen auf 49:65. Am Ende des Spiels stand für Coburgs Basketballer eine solide Freiwurfquote von 82 Prozent zu Buche, allerdings war die Dreierquote mit 24 Prozent gewohnt schwach.
Im letzten Viertel machte sich der Klassenunterschied und vor allem auch die körperliche Überlegenheit der Bamberger dann wieder deutlich bemerkbar. Immer wieder war es Solomon Young, der in der Zone dominierte. Am Ende waren es für ihn 15 Punkte und 5 Rebounds. Aber auch seitens der Coburger gab es noch Erfreuliches zu verbuchen: Nico Höllerl lief im vierten Viertel heiß und erzielte 10 Punkte, traf dabei vier seiner fünf Versuche aus dem Feld. Beim Endstand von 71:108 verabschiedeten sich die Akteure vom Coburger Publikum.
Beide Coaches haben viel Arbeit vor sich
Bambergs Coach Oren Amiel sieht sein Team auf einem guten Weg. “Wir haben eine gute Energie im Team. Wir haben natürlich noch einen weiten Weg vor uns, wir sind noch nicht ansatzweise dort, wo wir hinwollen, aber die Chemie und der Zusammenhalt stimmen und jetzt müssen wir daraus eine gute Kombination schaffen“, sagte der Israeli nach der Begegnung. Für den BBC sieht er die Doppellizenzen der drei Coburger Schlüsselspieler Blunt, Sonnefeld und Bulic zudem als Segen für die Entwicklung der Youngster. “Es ist gut, dass die drei mit uns trainieren können und im Training Match-Ups mit Spielern wie Chris Sengfelder haben werden, dadurch lernen sie viel dazu und letztendlich wird auch Coburg davon profitieren”.
Auch BBC-Trainerin Jessie Miller steht knappe zwei Wochen nach dem Trainingsauftakt erst am Beginn des Abenteuers: “Wir arbeiten zur Zeit am Fundamentalen und was unsere Standards in dieser Saison sein sollen. Heute haben wir schon gezeigt, dass wir sprinten können. Und sprinten heißt nicht joggen, sondern rennen. Und wir wollen das Hauptaugenmerk auf die Defensive legen, Full-Court-Pressing spielen und intensiv gegen den Ball arbeiten. Heute war es gut für uns, dass wir die Gelegenheit hatten, gegen einen körperlich überlegenen Gegner mit erfahrenen Spielern zu spielen”, sagte die Texanerin.
Bereits in zwei Wochen steht der BBC Coburg wieder in der HUK-COBURG arena auf dem Court. Am 10. und 11. September wird dort ein Vorbereitungsturnier ausgetragen.
BBC Coburg
Vedder 19, Blunt 10, Höllerl 10, Kazakevicius 6, Petkovic 6, Carrasco 4, Schönbeck 3, Lorber 2, Bulic 2, Wobst 2, Sonnefeld 1, Joseph
Brose Bamberg
Wirght-Foreman 17, Kariniauskas 15, Young 15, Reaves 15, Chachashvili 14, Wohlrath 12, Heckmann 9, Sonnefeld, Bulic